Die landwirtschaftlich genutzte Fläche Deutschlands umfasst 16,6 Millionen Hektar. Davon dienen 11,7 Millionen Hektar als Ackerland für unterschiedliche Kulturpflanzen.

Foto: Rabenspiegel / pixabay
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Schrot und Korn: Im mehrjährigen Durchschnitt bauen deutsche Landwirte auf 6,4 Millionen Hektar Getreide an. Winterweizen ist mit einer Anbaufläche von durchschnittlich 3,1 Millionen Hektar die wichtigste Getreideart, gefolgt von Wintergerste (1,2 Millionen Hektar), Roggen (630.000 Hektar) und Körnermais (460.000 Hektar).

Ölpflanzen: Die wichtigste in Deutschland angebaut Ölpflanze ist Winterraps, der im mehrjährigen Durchschnitt auf einer Fläche von rund 1,35 Millionen Hektar wächst.

Hackfrüchte: In diese Kategorie fallen unter anderem Kartoffeln und Zuckerrüben. Kartoffeln wachsen in Deutschland auf durchschnittlich 244.000 Hektar, Zuckerrüben auf 358.000 Hektar.

Silomais: Er beansprucht etwa 2,1 Mio. Hektar Anbaufläche und dient zum einen als Grundfutter für Rinder, eignet sich aber auch zur Vergärung in Biogasanlagen. Die vielfach geäußerte Vermutung, in Deutschland würde wegen der finanziellen Förderung von Bioenergie mehr Silomais angebaut, als früher, ist falsch: Der Anbau stagniert.

Hülsenfrüchte: Erbsen, Ackerbohnen, Süßlupinen und Sojabohnen wachsen in Deutschland mittlerweile auf einer Fläche von 166.000 Hektar. Insgesamt hat der Anbau von Hülsenfrüchten vor einigen Jahren stark zugenommen. Grund ist die im Zuge der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union eingeführte Auflage, auf mindestens fünf Prozent der Ackerflächen „ökologische Vorrangflächen“ anzulegen. Eine Möglichkeit der Nutzung dieser Flächen besteht im Anbau von stickstoffbindenden Pflanzen wie z.B. Ackerbohnen bei gleichzeitigem Verzicht auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.

Wie hoch sind die Erträge?

Pixabay / aixklusiv
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Im mehrjährigen Durchschnitt bringen deutsche Landwirte eine Getreideernte von 47,9 Millionen Tonnen ein. Gut 25 Millionen Tonnen entfallen auf Winterweizen. Je nachdem, wie hoch sein Proteingehalt ist, unterscheidet man verschiedene Qualitätsstufen, nach denen sich wiederum die Verwendung des Getreides richtet. 

Weizen mit einem Eiweißgehalt von mehr als 12,5 Prozent ist für die menschliche Ernährung bestimmt. Durchschnittlich vermahlen deutsche Mühlen etwa 7,4 Millionen Tonnen pro Jahr. Weizensorten mit geringeren Proteingehalten kommen als Futtermittel zum Einsatz. Darüber hinaus exportiert Deutschland einen Teil seiner Ernte und leistet damit einen Beitrag zur Sicherung der Ernährung in anderen Regionen der Welt. 

Mit gut neun Millionen Tonnen schafft es die Wintergerste auf Platz zwei der wichtigsten deutschen Getreidearten. Sie dient als Viehfutter oder wird exportiert. Körnermais belegt mit 4,4 Millionen Tonnen den dritten Platz, gefolgt von Roggen (3,6 Millionen Tonnen).

Die Rapsernte beträgt im mehrjährigen Durchschnitt 5,2 Millionen Tonnen. Rapsöl ist einerseits erforderlich, um Biodiesel zu produzieren, es ist mit einem Marktanteil von 41 Prozent aber auch das beliebteste Speiseöl der Deutschen. Das nach dem Pressen der Rapssaat verbleibende Rapsschrot nutzen Bauern als Eiweißfuttermittel. Es ist damit eine wichtige heimische und gentechnikfreie Futtermittelkomponente. 

Der Deutsche Bauernverband begleitet die Getreide- und Rapsernte Jahr für Jahr mit einer ausführlichen Berichterstattung.

Die Kartoffelernte beträgt durchschnittlich knapp elf Millionen Tonnen. Neben der Verwendung als Speiseware werden Kartoffeln je nach Sorte z.B. zu Stärke, Chips oder Pommes Frites verarbeitet.

Aus den in Deutschland angebauten Zuckerrüben entstanden im Durchschnitt der zurückliegenden Jahre rund 3,9 Millionen Tonnen Zucker. Doch nicht nur das beliebte Süßmittel wird aus den Rüben gewonnen. Sie lassen sich auch zu Biogas vergären oder kommen bei der Herstellung von Bioethanol zum Einsatz.

Vielfalt auf dem Acker

Werden auf einem Feld nacheinander verschiedene Kulturpflanzen angebaut, sprechen Experten von der sogenannten Fruchtfolge. Eine standortangepasste und aus mehreren Kulturen bestehende Fruchtfolge ist Bestandteil der guten landwirtschaftlichen Praxis und Voraussetzung dafür, dass der Boden fruchtbar bleibt. Zudem stellen Fruchtfolgen sicher, dass Kulturpflanzen, die sich nicht miteinander vertragen, getrennt voneinander angebaut werden.

Eine vielfältige Fruchtfolge bringt aber auch viele weitere Vorteile: Sie unterbricht die Infektionsketten bei Krankheitserregern und unterdrückt die übermäßige Verbreitung der immer selben Ungräser und Unkräuter. Werden nacheinander unterschiedliche Kulturpflanzen angebaut, kommen zum Schutz der Pflanzen auch unterschiedliche Pflanzenschutzmittelwirkstoffe zum Einsatz. Folglich entwickeln Schädlinge seltener Resistenzen gegenüber diesen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen. Baut ein Landwirt in seiner Fruchtfolge auch Leguminosen an, benötigt er weniger mineralischem Stickstoffdünger. Das liegt daran, dass Hülsenfrüchte von Haus aus in der Lage sind, Stickstoff aus der Luft im Boden zu fixieren, der anschließend der nachfolgenden Kultur zur Verfügung steht. 

Die deutsche Landwirtschaft hat sich in der Ackerbaustrategie dazu bekannt, Fruchtfolgen aufzulockern sowie standortgerechte und ausgewogene Fruchtfolgen zu etablieren.  Dies kann durch einen häufigeren Wechsel von Winterungen und Sommerungen, Blatt- (z. B. Raps, Zuckerrüben) und Halmfrüchten (z. B. Getreide) und unter Berücksichtigung von Hülsenfrüchten erfolgen. Die genaue Fruchtfolge richtet sich nach den regionalen Standortbedingungen, folgt aber auch betriebswirtschaftlichen Notwendigkeiten. Kulturen mit bisher geringeren Flächenanteilen (z.B. Hafer, grob- und kleinkörnige Hülsenfrüchte wie etwa Ackerbohnen, Erbsen oder Lupine) lassen sich nur dann einbinden, wenn der Anbau wirtschaftlich möglich ist.