22.03.2023

Anlässlich der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz 2023 im schleswig-holsteinischen Büsum fordert der Deutsche Bauernverband in einem Anliegenpapier die Agrarminister der Länder und Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir dazu auf, kurz- und langfristige Maßnahmen zum Erhalt der heimischen Landwirtschaft und zur Sicherung der Nahrungsmittelversorgung in Deutschland auf den Weg zu bringen. Entscheidend ist aus Sicht des Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, den Umbau der Tierhaltung praxisgerecht zu organisieren: „Die Betriebe brauchen dringend eine echte Perspektive. Das hat höchste Priorität.“ Darüber hinaus ist aus Sicht des DBV ein Kurswechsel beim EU-Naturschutzpaket notwendig. „Wir Landwirte werden auch weiterhin unseren Teil zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen, aber die Vorschläge der EU-Kommission zur Wiederherstellung der Natur in Verbindung mit dem Vorschlag für die nachhaltige Verwendung von Pflanzenschutzmitteln werden für die landwirtschaftlichen Betriebe und die Ernährungssicherung in Europa fundamentale, negative Auswirkungen haben“, so Bauernpräsident Rukwied.

Klaus-Peter Lucht, Präsident des Bauernverbandes Schleswig-Holstein, forderte den Minister auf, sich für die Anliegen der Landwirte stark zu machen: „Legen Sie ein schlüssiges Gesamtkonzept vor. Schweinefleisch wird sonst bald nur noch aus dem Ausland kommen, aus Ländern, die möglicherweise nicht unter den hohen Tierwohl-Standards wie in Deutschland produzieren.“ Auf EU-Ebene konterkarierten Pauschalverbote beim Naturschutz Bemühungen um die weltweite Ernährungssicherung. „Bei der Gemeinsamen Agrarpolitik gilt es nun, die Eco-Schemes für 2024 anzupassen. Insgesamt müssen die Förderbedingungen vereinfacht werden“, fordert Lucht. Auch bei den Themen „Gänseschäden“, „Moorschutz“ und „Wolf“ müsse der Gordische Knoten nun endlich durchschlagen werden.

Das Anliegenpapier des DBV zur Frühjahrs-AMK finden Sie hier.