Boden
Faktencheck Landwirtschaft

Boden

Macht moderne Landwirtschaft Böden kaputt?

Behauptet wird, dass die moderne Landwirtschaft Boden und Umwelt zerstöre.
 

Tatsache ist, dass die gute landwirtschaftliche Praxis die Bodenfruchtbarkeit in Deutschland sichert.

 

Fakt - Gesunde Böden schützen das Klima, indem sie CO2 speichern.

  • Weltweit sind in Böden 2.000 Gigatonnen CO2 in Form von organischem Material und Humus gespeichert. Damit sind die Böden nach den Ozeanen die größten CO2-Speicher der Welt. In Deutschland schützen Landwirte den Humusgehalt des Bodens durch geeignete Fruchtfolgen, den Anbau von Zwischenfrüchten sowie das Ausbringen von Mist und Gülle auf den Feldern.
  • Dementsprechend zeigen aktuelle Bestimmungen organischer Substanz einen guten bis sehr guten Humusgehalt in deutschen Böden.

Fakt - Moderne Technik vermeidet Verdichtungen des Bodens und schützt das Bodengefüge, also seine porige Struktur, immer besser.

  • Der Reifendruck kann in der modernen Landwirtschaft auf die jeweiligen Bodenverhältnisse optimal abgestimmt werden.
  • Um den Bodendruck zu reduzieren, sind breite Reifen oder Zwillingsbereifungen für Schlepper und Erntefahrzeuge üblich (siehe Foto auf Seite 2). Somit wird das Gewicht auf eine größere Aufstandsfläche verteilt und der punktuelle Bodendruck nimmt ab. Um zu verhindern, dass hohe Radlasten die gleiche Spur doppelt belasten, fahren heute selbstfahrende Erntemaschinen bei der Zuckerrüben- oder Kartoffelernte oft im sogenannten Hundegang. Dabei laufen die Vorder- und Hinterräder der Maschine versetzt nebeneinander, sodass der Boden nur einmal überfahren wird.

Fakt - Mineralisches und organisches Düngen haben zu nachhaltig fruchtbaren Böden und deutlichen Ertragssteigerungen geführt.

  • Allein zwischen 1990 und 2014 ist es der Landwirtschaft gelungen, durch verbesserte Pflanzenzüchtung, neuere Technik und bedarfsgerechte Düngung die Erträge von Getreide um 37 Prozent, von Kartoffeln um 73 Prozent, von Ölfrüchten um 50 Prozent und von Zuckerrüben um 48 Prozent zu steigern. 
  • Im Gegensatz dazu sinken die Auswirkungen auf die Umwelt. Die Ökoeffizienz steigt kontinuierlich, sichtbar beispielsweise an sinkenden Stickstoffüberschüssen. Zwischen 1992/1994 und 2008/2010 ist der Stickstoffüberschuss von 85 kg je Hektar auf 64 kg je Hektar gesunken.

Fakt - Erosion durch Wind oder Wasser wird von Landwirten, soweit möglich, vermieden.

  • Dort wo Erosion eine Rolle spielt, sind die naturräumlichen Bedingungen verantwortlich. Dies ist beispielsweise für Hangneigungen, in Mittelgebirgslagen oder sandige Böden in Norddeutschland der Fall. So sind weniger als 10 Prozent der Flächen potenziell hoch/sehr hoch durch Winderosion gefährdet.
  • Landwirte schützen den Boden auch besonders im Winter vor Erosion: Rund 60 Prozent der Ackerflächen sind im Winter durch Winterkulturen bedeckt, 10 Prozent durch Restbewuchs, 7 Prozent durch Schutzbepflanzungen, 5 Prozent durch Dauerkulturen wie Spargel und Erdbeeren und nur 19 Prozent des Bodens sind im Winter ohne Bedeckung.

Fakt - Flächenverbrauch durch Baumaßnahmen ist Hauptproblem für Böden in Deutschland.

  • Der Boden als Grundlage unserer Ernährung wird durch den Flächenverbrauch für Siedlungen und Verkehr gefährdet. Obwohl sich die Bundesregierung das Ziel gesetzt hat, den Verbrauch der nicht erneuerbaren Ressource Boden bis 2020 auf 30 Hektar am Tag zu reduzieren, sind 2013 in Deutschland noch immer täglich 73 Hektar Boden verloren gegangen. Dies entspricht rund 8,5 m2 jede Sekunde.