09.07.2020

Den heute veröffentlichten Nitratbericht 2020 wertet der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Bernhard Krüsken, als Beleg dafür, dass bei der Gewässer- und Grundwasserqualität Verbesserungen zu sehen sind. „Wir sehen in Flüssen, Seen, Grundwasser und auch in den Meeren Rückgänge der Nährstoffkonzentrationen. Es gibt natürlich noch einige Probleme zu lösen, aber wir sehen uns auf dem richtigen Weg. Das Narrativ der stetig steigenden Nährstoffbelastung aus der Landwirtschaft ist mit diesem Nitratbericht widerlegt. Vor allem in den Bereichen, wo die Schwellenwerte der Nitratrichtlinie noch überschritten werden, sehen wir deutlich sinkende Nitratkonzentrationen.“

Laut Nitratbericht 2020 überschritten deutschlandweit im Zeitraum 2016 bis 2018 knapp 17,3 % der Grundwassermessstellen den Schwellenwert der Nitratrichtlinie von 50 mg Nitrat / l, ein Rückgang um knapp 0,8 Prozentpunkte gegenüber dem letzten Nitratbericht. Im landwirtschaftlich beeinflussten Teilmessnetz betrug die Überschreitung der 50 mg / l 26,7 % der Grundwassermessstellen, ein Rückgang um 1,5 Prozentpunkte zum vorherigen Betrachtungszeitraum. Während 36,7 % dieser Messstellen rückläufige Nitratkonzentrationen zu verzeichnen hatten, nahm die Konzentration nur an 23,6 % zu (39,7 % stabil). Während die Grundwassermessstellen unter 50 mg / l keinen Trend aufweisen, nimmt die Nitratkonzentration über 50 mg / l signifikant ab. An allen Fließgewässern wurde das Qualitätsziel für Nitrat eingehalten und für Phosphor werden an knapp 95 % der Messstellen die vier höchsten Güteklassen erreicht, mit 88 % der Messstellen mit weiter abnehmenden Phosphorkonzentrationen.

Der Deutsche Bauernverband fordert trotz der jetzt gemessenen Verbesserungen weiter, dass die Grundwassermessstellen kontinuierlich auf ihre Eignung und Tauglichkeit zur Bewertung des Grundwasserzustandes überprüft werden. „Grundlage für die Bewertung der Grundwasserqualität müssen technisch einwandfrei und geografisch sowie hydrogeologisch geeignete Messstellen sein. Die im Nitratbericht 2020 verwendeten Messstellen bleiben diesbezüglich noch hinter den Anforderungen zurück, die jetzt für die Ausweisung von nitratsensiblen Gebieten nach der Düngeverordnung in der Diskussion sind. Das muss sich ändern, auch das Messnetz und die Messstellen des Nitratberichts müssen dieselben Qualitätsanforderungen erfüllen, wie die Messstellen zur Ausweisung der Nitratgebiete erfüllen.“

Der Nitratbericht fasst alle vier Jahre die Daten zur Wasser- und Gewässerbelastung mit Nährstoffen zusammen und setzt damit die Berichtspflichten Deutschlands aus der EU-Nitratrichtlinie an die EU-Kommission um.