Es gibt auch keinen Grund für Angst der Bauern vor Klimaschutz, sehr wohl hingegen die Sorge um häufigere Extremwettersituationen.

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Udo Hemmerling
Stellvertretender Generalsekretär Deutscher Bauernverband
Foto: DBV / Breloer

Ernährungssicherung und Klimaschutz

Es ist zu kurz gesprungen, allein auf die Lachgas- und Methanemissionen aus Düngung und Tierhaltung zu schauen. Mit moderner Landwirtschaft können Nahrungsmittel klimaeffizienter erzeugt werden. Biotechnologie und Digitalisierung bieten weitere Möglichkeiten. Doch die Lösungsbeiträge der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft für Klimaschutz gehen weit darüber hinaus.

Mehr wachsen lassen!

Landwirtschaft und Forstwirtschaft "können" aktiven Klimaschutz, wenn die Potenziale als Fotosynthese-Kraftwerk systemisch gesehen und genutzt werden. Global gesehen muss mehr Biomasse wachsen und geerntet und der Kohlenstoff dann langfristig in Senken gebunden werden. Viele smarte und innovative Landwirte warten auf den Tag, dass ein System der CO2-Bepreisung dies auch wirtschaftlich stützt. Das Klimaschutzprogramm 2030 hat solche wirtschaftlichen Anreize nur in Ansätzen, die Politik ist zögerlich.

Ich bin zuversichtlich, dass Land- und Forstwirte ab einem CO2-Preis von 60 bis 80 Euro je Tonne richtig loslegen würden, biogene Kohlenstoffsenken im Verbund mit ihren anderen Absatzwegen Ernährung und Bioenergie aufzubauen. Es hapert also wie auch in anderen Fragen derzeit an klaren und verlässlichen politischen Rahmensetzungen für die notwendigen Investitionen der Landwirte. Belohnt die Klimaleistungen der Bauern!