Gut qualifizierte und motivierte Erwerbstätige sind das tragende Fundament jedes landwirtschaftlichen Betriebs. Deshalb engagiert sich die Land-/Agrarwirtschaft konkret und kontinuierlich in folgenden Aktivitätsfeldern:
- Berufsinformation und Nachwuchswerbung für die „Grünen Berufe“
- Grundsatzfragen der beruflichen Qualifizierung im Agrarbereich
- Vernetzung/en aller bildungsrelevanten Akteure auf Bundes- und Länderebene
- Sicherung einer größtmöglichen Ausbildungsqualität in der Umsetzungspraxis
- Gestaltung bildungsrelevanter Rechtsregelungen auf Bundes- und Länderebene
Der Deutsche Bauernverband koordiniert seine bildungspolitischen Aktivitäten eng mit dem Gesamtverband der Deutschen Land- und Forstwirtschaftlichen Arbeitgeberverbände (GLFA). Er setzt sich politisch und fachlich dafür ein, die berufliche Aus-, Fort- und Weiterbildung im grünen Bereich möglichst praxisnah, flexibel umsetzbar, inhaltlich aktuell und effizient zu gestalten. Dazu gibt es ein enges, funktionierendes Bildungs- und Kommunikationsnetzwerk auf Bundesebene, das bis in die Bundesländer hinein reicht.
Der Verband befasst sich u.a. mit folgenden konkreten Arbeitsschwerpunkten:
Juristisches. Anpassung des Rechtsrahmens für die Berufsausbildung und die berufliche Fortbildung im Agrarbereich an aktuelle Erfordernisse (z.B. Aus- und Fortbildungsordnungen, Anerkennungs- und Förderrecht)
Bildung und Fachübergreifendes. Abgleich der spezifischen Bildungsbelange des landwirtschaftlichen Bereichs mit den Belangen wichtiger Wirtschaftsbereiche (z.B. Gewerblicher Bereich, Handwerk)
Kommunikation und Information. Herstellen von Materialien zur Information und Kommunikation über Grüne Berufe (z.B. Internetpräsenz, Kommunikation über Soziale Medien, Video- und Bildmaterial, Veranstaltungskonzepte)
Politisches und Netzwerkarbeit. Kontinuierliche Vernetzung mit fachlich und konzeptionell relevanten Akteuren im Bereich der agrarischen Berufsbildung (z.B. Kultusministerkonferenz, Berufsschullehrer, Fachschulbereich, Bildungsverwaltung, Bundesressorts)
Qualitätsmanagement. Verbesserung und Sicherung der Umsetzungsqualität in der beruflichen Aus- und Fortbildung des landwirtschaftlichen Bereichs.
Folgende fachliche Inhalte sind aktuell (Ende 2023) besonders relevant:
Vermittlung beruflicher Kompetenzen im Zusammenhang mit der fortschreitenden Digitalisierung in der betrieblichen Praxis. Dazu gehört es zum, die berufliche Aus- und Fortbildung an die Erfordernisse anzupassen, die die digitalisierten Technologien im Berufsalltag landwirtschaftlicher Fach- und Führungskräfte mit sich bringt. Zudem gilt es, Rechtsvorgaben zur Einbindung digitaler Kompetenzen in die agrarische Berufsbildung zu gestalten.
Ausbau und Verbesserung der Aus- und Fortbildungsqualität im landwirtschaftlichen Bereich. Entwicklung konkreter Umsetzungshilfen zur praktischen Verbesserung von Bildungsqualität für verschiedene Akteure in der Bildungspraxis (inkl. Qualitätsleitfäden, Bildungs-Glossar, Fachveranstaltungen).
Verbesserung der Bildungsökonomie beispielsweise bei der Gestaltung von Prüfungsbestimmungen für Berufsabschluss- und Fortbildungsprüfungen und bei Vorgaben für regionale Prüfungsausschüsse bei Aus- und Fortbildungsprüfungen.
Nachhaltigkeit beispielsweise durch Einbindung von Inhalten zum ökologischen Landbau und zur konkreten Umsetzung des Nachhaltigkeitsprinzips in das berufliche Handeln landwirtschaftlicher Fach- und Führungskräfte.
Transparenz durch vollständige Zuordnung agrarischer Fortbildungsabschlüsse zu den Kompetenzniveaustufen des Deutschen Qualifikationsrahmens (DQR).
Anpassung des Rechtsrahmens an neue Vorgaben. Umsetzung und eventuelle Novellierung bildungsrechtlicher Bestimmungen auf Bundesebene.
Bundesweite Kommunikation „Grüner Berufe“ in online-gestützten Informationsplattformen sowie in Sozialen Medien (z.B. Facebook, Instagram).
Kontinuierlicher Informations-, Erfahrungs- und Meinungsaustausch mit Akteuren im Bereich der berufsbildenden Schulen (z.B. Berufsschullehrerverbände, Bundesarbeitsgemeinschaft landwirtschaftlicher Fachschulen) einschließlich der Umsetzung des im Koalitionsvertrag 2018 vereinbarten Digitalpakts zwischen Bund und Ländern.
Inklusion und Engagement für Geflüchtete durch Aufbau und stetige Verbesserung von praxisnahen Ansätzen zur Integration von Menschen mit Benachteiligungen oder/und Behinderungen in berufliche Qualifizierung im Bereich der Land-/Agrarwirtschaft (inkl. geflüchtete Menschen).