Familienbetriebe geben der deutschen Landwirtschaft ihr Gesicht. Die Daten vom Statistischen Bundesamt aus dem Jahr 2016 belegen: 449.100 der insgesamt 940.100 Erwerbstätigen im Agribusiness sind Familienarbeitskräfte.

Die Zahl der ständig angestellten Arbeitskräfte beläuft sich auf 204.600. Hinzu kommen 286.300 Saisonarbeitskräfte – die meisten von ihnen aus Osteuropa.

Auffallend ist jedoch, dass die Zahl der Fremdarbeitskräfte stetig steigt. Waren im Jahr 2007 noch 187.000 Arbeitskräfte ohne Familienbezug ständig in der Landwirtschaft beschäftigt, zählten die Statistiker im Jahr 2016 schon 204.600.

Vorreiter ist hier der Osten des Landes. In den neuen Bundesländern war und ist der Lohnarbeitsbetrieb von jeher die typische Betriebsstruktur. Doch auch in den neuen Bundesländern erweitern die Höfe ihren Personalbestand zunehmend um familienfremde Arbeitskräfte. Das ist umso bemerkenswerter, als der Gesamt-Arbeitskräftebedarf in der Landwirtschaft seit Jahren sinkt: Treiber der Entwicklung ist der technische Fortschritt. Der Einsatz kapitalintensiver Maschinen senkt den Bedarf an menschlichen Arbeitskräften.

Dennoch werden weder die neuen Technologien noch die Digitalisierung etwas daran ändern, dass die Landwirtschaft ein arbeitsintensives Geschäft bleibt und auf gut qualifiziertes Personal angewiesen ist. Entsprechend wird es für Arbeitgeber auch im landwirtschaftlichen Sektor immer wichtiger, gezielt nach Fachkräften zu suchen und diese an ihren Betrieb zu binden.