Vor allem im Sommer mit seiner Wandersaison kann es gehäuft zu Unfällen von Wanderern und Touristen mit Rindern auf Weiden und Alm kommen. Hinzu kommt die Ausbreitungsgefahr von Tierseuchen für Rinder, wie z. B. die Maul- und Klauenseuche.
Dabei gilt: Wissen kann schützen und eine entsprechende Rücksichtnahme auf das Verhalten von Weiderindern die Unfallwahrscheinlichkeit reduzieren. Mit einfachen Mitteln können Rinder zudem vor der Übertragung von Seuchen besser geschützt werden.
Weiderinder sind grundsätzlich friedliche Fluchttiere. Sie leben in festen sozialen Strukturen, haben als Herdentiere ein ausgeprägtes Zusammengehörigkeitsgefühl und schützen sich instinktiv vor Eindringlingen. Das gilt insbesondere bei kälberführenden Kühen. Kommt man Weiderindern zu nah, läuft man Gefahr, die individuelle Angriffszone des Rindes zu betreten. Fühlen Rinder sich bedroht und wollen sich verteidigen, bleiben sie stehen, fixieren ihr Gegenüber, senken den Kopf, scharren und schnauben. Bevor sie loslaufen, gehen sie meist ein paar langsame Schritt auf ihr Ziel zu. Hunde erfüllen i. d. R. das Feindschema von Rindern. Wie Rinder ihre Umgebung wahrnehmen, wird hier auf der Webseite des Netzwerkes Fokus Tierwohl anschaulich erläutert.
Verhaltensempfehlungen (Kurzfassung):
- Eingezäunte Weiden nicht betreten. Wanderwege nicht verlassen. Weideschilder beachten.
- Abstand halten. In sicherer Distanz ruhig und unauffällig an der Herde vorbeigehen. Gegebenenfalls einen Umweg nehmen.
- Rinder und Kälber nicht anfassen.
- Rinder und Kälber nicht füttern. Essensreste nur in geschlossenen Mülleimern entsorgen oder wieder mit nach Hause nehmen.
- Hunde an der Leine führen und im Notfall loslassen.
Die Landwirtschaftskammer Tirol, Österreich hat einen Flyer sowie ein Video mit ausführlichen Hinweisen für das Wanderverhalten auf der Alm veröffentlicht.