10.10.2018

Beim Insektenschutz alle Handlungsfelder einbeziehen

DBV-Umweltbeauftragter Hartelt fordert Ausgewogenheit des Aktionsprogramms Insektenschutz

„Der Schutz von Insekten ist für die Landwirte auch im eigenen Interesse ein wichtiges Anliegen und die Bereitschaft vieler Landwirte zur Umsetzung von Insekten fördernden Maßnahmen nimmt stetig zu.“ Das bekräftigte Eberhard Hartelt, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV), im Rahmen des 9. nationalen Forums für biologische Vielfalt des Bundesumweltministeriums (BMU) in Berlin. „Die Vorschläge des Bundesumweltministeriums für ein Aktionsprogramm Insektenschutz müssen auch die ökonomischen Herausforderungen der Landwirtschaft berücksichtigen“, mahnte Hartelt.

Zudem vermisst der DBV-Umweltbeauftragte im Rahmen des 9. nationalen Forums für biologische Vielfalt die Ausgewogenheit der BMU-Vorschläge: Während im Bereich der Landwirtschaft mit enormer Regelungstiefe und Verbotsdichte Maßnahmen vorgeschlagen würden, beschränke sich das Aktionsprogramm bei anderen Handlungsfeldern zu sehr auf vage Prüfaufträge, Appelle und Wettbewerbe. Hartelt wörtlich: „Beim Schutz der Insekten dürfen aber keine Handlungsfelder außer Acht gelassen werden, wie etwa der Klimawandel, der Flächenverbrauch, die Mobilität und auch Privatgärten und Kommunen.“ Der DBV entwickele in verschiedenen Biodiversitäts-Projekten praxistaugliche und wirtschaftlich tragfähige Naturschutzmaßnahmen zur Förderung von Insekten, die auch in der europäischen Agrarpolitik verankert werden sollen. Dieses Bestreben wird der Berufsstand laut Hartelt weiter intensivieren. Der DBV-Umweltbeauftragte appellierte an die Teilnehmer des Forums, die Aktivitäten der Landwirte im Bereich der Biodiversität nicht kleinzureden und statt Verbote eher Anreize für die Landwirte zu schaffen. Zudem verwies Hartelt auf die Ackerbaustrategie des Zentralausschusses der Deutschen Landwirtschaft, die auch wichtige Beiträge zur Förderung der Biodiversität beinhalte.