Die Generalsekretärin des Deutschen Bauernverbandes, Stefanie Sabet, begrüßt die im Deutschen Bundestag beschlossene Änderung des Agrarstatistikgesetzes mit einer Umstellung der Bodennutzungshaupterhebung auf Sekundärstatistiken und fordert weiter konsequent am Bürokratieabbau zu arbeiten und unnötige Datenerhebungen gänzlich zu streichen:
„Die Novelle des Agrarstatistikgesetzes ist ein Schritt in die richtige Richtung, weil sie Schreibtischarbeit in den landwirtschaftlichen Betrieben reduziert, indem sie Daten aus vorhandenen Quellen nutzt und das Once-Only-Prinzip anwendet. Bürokratieabbau bleibt jedoch eine Daueraufgabe. Doppelmeldungen müssen konsequent abgeschafft werden. Für einen echten Bürokratieabbau müssen die Daten der öffentlichen Verwaltung den landwirtschaftlichen Betrieben jederzeit aktuell, interoperabel und maschinenlesbar zur Verfügung stehen. Ferner müssen bestehende und noch geplante Dokumentations- und Meldepflichten insbesondere auf europäischer Ebene einer kritischen Überprüfung unterzogen werden. Dies gilt besonders für die SAIO-Verordnung sowie für das künftige Testbetriebsnetz Landwirtschaft (FSDN). Es braucht den Mut zu sagen: Diese Detailtiefe brauchen wir nicht, das kann weg.“
Hintergrund:
Mit dem Gesetz zur Änderung des Agrarstatistikgesetzes und des Agrarorganisationen-und-Lieferketten-Gesetzes werden insbesondere die Bodennutzungshaupterhebung (Erhebung der Bodennutzung landwirtschaftlicher Betriebe) auf eine umfassendere Nutzung von Verwaltungsdaten umgestellt, was jährlich bis zu 80.000 Betrieben entlastet. Ferner wird die Agrarstrukturerhebung 2026 rechtlich vorbereitet. Die europäische SAIO-Verordnung (Statistics on Agricultural Input and Output) regelt die Erhebung von statistischen Daten zu landwirtschaftlichen Betriebsmitteln und der landwirtschaftlichen Erzeugung. Diese ist mit erheblichem zusätzlichem Aufwand für landwirtschaftliche Betriebe verbunden, da etwa Daten zu Pestizideinsatz, Saatgut, Futter und tierischen und pflanzlichen Produkten häufiger und umfangreicher abgefragt werden als bisher.
