Zum diesjährigen Erntedankfest rufen die Katholische Landvolkbewegung Deutschland (KLB), die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), der Deutsche LandFrauenverband (dlv) und der Deutsche Bauernverband (DBV) in einer gemeinsamen Erntedankerklärung dazu auf, innezuhalten und Dankbarkeit zu zeigen – nicht nur für die Ernte und die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte, sondern auch für das soziale Miteinander in ländlichen Regionen. In einer Zeit, die von raschem Wandel und Unsicherheit geprägt ist, betonen die vier Organisationen die Bedeutung grundlegender Werte wie Respekt, Vertrauen, Freiheit und Partizipation. Diese Werte bilden das Fundament für ein solidarisches und demokratisches Zusammenleben – insbesondere in ländlichen Räumen, die durch Tradition und Wandel gleichermaßen geprägt sind. Ländliche Räume sind nicht nur Orte der Wertschöpfung, sondern auch Orte der Begegnung und des Austausches.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, betont: „Auf dem Land wachsen Gemeinschaften, die durch gegenseitige Verantwortung und Fürsorge ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit schaffen. Die Landwirtschaft spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie sorgt nicht nur für Ernährungssicherheit, sondern gestaltet aktiv das soziale und kulturelle Leben vor Ort mit. Landwirtschaftliche Familien engagieren sich über Stall und Acker hinaus – in Vereinen, Kirchengemeinden, der Nachbarschaft und sozialen Initiativen.“ Dieses Engagement ist Ausdruck einer lebendigen Daseinsvorsorge, die auf Ehrenamt und Mitgestaltung basiert, so die vier Organisationen in der Erklärung. Gleichzeitig mahnen die Verbände, dass Ehrenamt nicht als Lückenfüller für fehlende Infrastruktur und Daseinsvorsorge dienen darf. Zukunftsfähige Mobilität, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, eine verlässliche digitale Anbindung sowie eigenständige Kommunen sind unabdingbare Lebensgrundlagen. Nur so bleibt freiwilliges Engagement auch künftig möglich.