15.01.2020

Anlässlich des DBV-Fachforums zur EU-Agrarförderung in den 2020er Jahren fordert der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, die Bundesregierung erneut auf, sich an den Koalitionsvertrag zu halten und sich in Brüssel für ein stabiles Agrarbudget einzusetzen: „Wir sagen ja zum Green Deal und wir sagen ja zu Eco-Schemes. Aber das ist nur mit einem stabilen Agrarbudget möglich.“ Die neue GAP müsse grüner werden und sie „wird grüner werden“, führte Rukwied weiter aus. Nur so könne eine gesellschaftliche Akzeptanz erreicht werden. „Wir stellen uns dem gesellschaftlichen Anliegen, mit der GAP-Förderung künftig mehr umwelt- und klimawirksame Leistungen zu erbringen.“ Eine „grünere“ und zugleich weiterhin „gemeinsame“ GAP könne zudem nur gelingen, wenn neue Elemente wie zum Beispiel einjährige Maßnahmen der Eco-Schemes in der 1. Säule mit EU-weit einheitlichen Vorgaben hinterlegt werden. Das betreffe insbesondere die dafür zu verwendenden Finanzmittel.

Mit Blick auf die im Jahr 2020 anstehenden wichtigen agrarpolitischen Entscheidungen legt der Deutsche Bauernverband zur Grünen Woche Vorschläge zur Grünen Architektur und zu den Eco-Schemes in der GAP vor. Im Ergebnis intensiver Beratungen mit den Landesbauernverbänden richten sich die Eckpunkte an die EU sowie die nationale Politik und sind damit als Bausteine für den künftigen GAP-Strategieplan in Deutschland gedacht. Die fünf Kernbotschaften des DBV und weitere Details: www.bauernverband.de/dbv-positionen/positionen-beschluesse/position/dbv-positionspapier-gruene-architektur-und-eco-schemes.

Mehr als 100 Vertreter aus Landwirtschaft, Politik, Verwaltung, Umwelt- und Naturschutz, Wissenschaft und Presse diskutierten traditionell einen Tag vor der Eröffnung der Grünen Woche u. a. zu der Fragestellung, wie die EU-Agrarförderung angesichts von Neuerungen wie „Umsetzungsmodell“, „Nationalen Strategieplänen“ und „Grüner Architektur“ sowie auch den Ideen des „European New Green Deals“ in den 2020er Jahren aussehen wird. Unstrittig brachte das Fachforum dabei die Forderung hervor, dass die anstehenden Verhandlungen von EU, Bund und Ländern im Ergebnis zu einer einfacheren, effektiveren und moderneren EU-Agrarförderung führen müssen. Für die Landwirte geht es neben ihrer wirtschaftlichen Existenz mit der EU-Agrarförderung schließlich stets darum, Wettbewerbsfähigkeit, Umwelt- und Klimaambitionen, Qualitätsziele und gesellschaftliche Akzeptanz praktikabel und unbürokratisch zu kombinieren. Ein „gesundes Augenmaß“ ist hierfür künftig ebenso gefragt wie der „Blick für landwirtschaftliche Realitäten“.