Der Deutsche Bauernverband pflegt als berufsständische Vertretung der deutschen Land- und Forstwirtschaft vielfältige Kontakte zu europäischen und internationalen Partnern und engagiert sich im Rahmen seiner Mitgliedschaften für die Interessen seiner Mitglieder.

„Public Diplomacy“ der Landwirte

Eine besondere Rolle spielt die berufsständische Vertretung gegenüber den Institutionen der Europäischen Union (EU). Dies kommt nicht von ungefähr, ist Landwirtschaft doch der am stärksten integrierte Sektor innerhalb der EU. Die Entscheidungen im Rahmen der bereits 1962 etablierten Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) hatten von Beginn an starken Einfluss auf deutsche Landwirte. Daher ist die kraftvolle Vertretung der Interessen seiner Mitglieder in im Rahmen der europäischen Politik für den DBV unerlässlich. Die DBV Stabstelle Internationale Beziehungen, die in Brüssel angesiedelt ist, leistet hier einen wichtigen Beitrag. Der DBV ist auch Mitglied bei Copa, der Dachorganisation der Bauernverbände der EU, und bringt sich in diesem Rahmen aktiv in Arbeitsgruppen und Diskussionen ein. Im Schulterschluss mit seinen europäischen Partnern kann der DBV noch wirkungsvoller die Anliegen seiner Mitglieder auf der europäischen Ebene vertreten und bei den europäischen Institutionen Gehör finden.

Landwirte-Interessen global bündeln

Darüber hinaus ist der Deutsche Bauernverband die Stimme der deutschen Landwirtschaft im 2011 wieder gegründeten Weltbauernverband (WFO). Die WFO mit Sitz in Rom ist das Sprachrohr der weltweiten Bauern – und Genossenschaftsverbände. Sie vertritt deren Interessen gegenüber den Vereinten Nationen, ihrer Lebensmittel- und Landwirtschaftsorganisation (FAO), gegenüber der Weltbank sowie dem Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung (IFAD). Mit ihren Aktivitäten setzt sich die WFO dafür ein, dass Anliegen der Landwirtschaft Eingang in internationale Debatten finden und die Interessen der Landwirte gewahrt werden. Ein Schwerpunkt ihrer inhaltlichen Arbeit bilden die Sicherung der Nahrungsmittelproduktion sowie der Kampf gegen den Klimawandel. Über die WFO hinaus enterhält der DBV bilaterale Partnerschaften mit vielen Bauernverbänden weltweit, die vor allem dem Informationsaustausch dienen.

Mitwirkungen in internationalen Projekten

Foto: Quangpraha / pixabay
(Foto: Quangpraha / pixabay)

Daneben setzt sich der DBV in zahlreichen Kooperationsprojekten dafür ein, dass weltweit unabhängige, starke Bauernverbände gefördert werden. Der DBV ist überzeugt, dass gut organisierte Bauernverbände der Schlüssel zu nachhaltiger Landwirtschaft und zur Ernährungssicherung sind. Dazu steht der DBV in engem Dialog mit Partnerverbänden in Schwellen – und Entwicklungsländern, vor allem in Afrika, aber auch in Asien. Im Zentrum steht ein Austausch, der einen für beide Seiten gewinnbringenden Wissenstransfer begünstigt. Partner des DBV ist dabei insbesondere die verbandseigene Weiterbildungseinrichtung, die Andreas Hermes Akademie. Dabei ist die Arbeit der Andreas Hermes Akademie eingebettet in die Sonderinitiative „Eine Welt ohne Hunger" (SEWOH), die vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziell unterstützt wird, sowie in das bilaterale Kooperationsprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Zudem führt die Andreas Hermes Akademie bereits lange Jahre erfolgreich Unternehmerschulungen, die sogenannten „Bus-Trainings“ durch.

Grüne Woche als internationales Forum nutzen

Der DBV ist im internationalen Umfeld immer dort vor Ort, wo es für die deutsche Landwirtschaft von Belang ist – sowohl auf Konferenzen oder durch die Mitarbeit in internationalen Gremien. Einen besonderen Akzent setzt hierbei sicherlich die jährlich im Umfeld der International Grünen Woche stattfindende Berliner Welternährungskonferenz – Global Forum for Food and Agriculture (GFFA). Das GFFA ist eine internationale Veranstaltung zu zentralen Zukunftsfragen in der globalen Land- und Ernährungswirtschaft und findet während der Internationalen Grünen Woche (IGW) statt. Es führt Politik, Wissenschaft und Wirtschaft für einen Austausch und zur politischen Verständigung über ein jeweils ausgewähltes aktuelles agrarpolitisches Thema zusammen. Als Mitglied im Trägervereins GFFA e.V. trägt der DBV zum Gelingen dieser bedeutenden Konferenz bei.

Bei all diesen gewachsenen Partnerschaften und langfristig angelegten internationalen Projekten vertritt der DBV eine bäuerlich-unternehmerische Landwirtschaft, die im Sinne der Nachhaltigkeit Verantwortung für Mensch und Umwelt übernimmt.