01.12.2025

(DBV) Die Humusgehalte unter konventioneller und ökologischer Bewirtschaftung unterscheiden sich nicht. Perspektivisch könnten unter langjähriger ökologischer Wirtschaftsweise die Humusgehalte sogar abnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt das Thünen-Institut für Agrarklimaschutz mit Daten der Bodenzustandserhebung und mit Hilfe von Daten des HumusKlimaNetz.

Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes bestätigt die Studie des Thünen-Instituts, dass es unabhängig von der Produktionsrichtung im Wesentlichen auf die Maßnahmen ankommt, mit denen Humusaufbau betrieben wird. DBV-Generalsekretärin Stefanie Sabet: „Kulturwahl in der Fruchtfolge und ausreichende Stickstoffversorgung sind essenziell für Humusaufbau und Ernährungssicherung. Daher sollte eine maßnahmenorientierte Förderung für eine klima- und flächenschonende Landwirtschaft im Vordergrund stehen statt einer Systemförderung. Das Projekt HumusKlimaNetz leistet einen wertvollen Beitrag, geeignete Maßnahmen unabhängig von der Produktionsrichtung zu erproben und die Landwirtinnen und Landwirte auf diesem Weg zu unterstützen“.

Hintergrund:

Die in der Fachzeitschrift Geoderma veröffentlichte Studie konzentriert sich auf die organische Kohlenstoffgehalte und -vorräte unter ökologisch und konventionell bewirtschafteten mineralischen Böden. Dafür wurden 2800 Datensätze aus der Bodenzustandserhebung Landwirtschaft sowie dem gemeinsam vom Bund für ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW und dem Deutschen Bauernverband durchgeführten Modell- und Demonstrationsvorhaben HumusKlimaNetz ausgewertet. Standortbedingte Unterschiede im Bodenkohlenstoff wurden mit einem Modell herausgerechnet. Das Ergebnis: Konventionelle und ökologische Produktionsrichtungen führen nicht zu unterschiedlichen Humusgehalten im Boden.

Erträge: Die Bildung von neuer Biomasse ist Grundvoraussetzung für Humusaufbau. Ernterückstände, wie z.B. Wurzelmasse oder Stroh, sind dabei wichtige Bausteine. Im konventionellen Anbau werden aufgrund der bedarfsgerechten und am Entzug bemessenen Düngung im Mittel 30 Prozent höhere (Biomasse) Erträge gegenüber dem ökologischen Landbau erzielt. Die dadurch erreichte hohe Flächeneffizienz vermindert zudem den Flächenbedarf und reduziert somit den Druck auf natürliche Ökosysteme.

Fruchtfolge: Humusmehrende Kulturen sind Bausteine für mehr Humusbildung innerhalb der Fruchtfolge. Kulturen wie Kleegras wurden laut Studie im Öko-Landbau mit einem Anteil von 39 Prozent in die Fruchtfolgen eingebaut. In konventionell bewirtschafteten Systemen ca. 11 Prozent. Der Zwischenfruchtanbau unterschied sich in den Bewirtschaftungssystemen kaum.

Organische Düngung: Es konnten keine Unterschiede in der Menge der organischen Düngung zwischen ökologischen und konventionellen Bewirtschaftungssystemen festgestellt werden. In beiden Produktionsrichtungen tragen sowohl der direkte Eintrag als auch die zusätzliche Stickstoffversorgung maßgeblich zum Humusaufbau bei. Ein Drittel der bewirtschafteten Flächen erhielt keine organische Düngung.